Peter Matussek

Medienästhetik der Schrift

9. Die drucktechnische Revolution

9.3 Typographische Merkmale der ersten Drucke

9.3 Typographische Merkmale der ersten Drucke

Gutenberg druckte nach Vorlage einer Vulgata (der lateinischen Bibelübersetzung des Kirchenvaters Hieronymus) die 42-zeilige, sogenannte Gutenberg-Bibel (abgekürzt B42). Hierfür verwendete er Lettern, die den Handschriften des Vorbilds, Textura und Schwabacher, sehr ähnlich waren.

Die Gutenberg-Bibel gilt noch heute als eines der schönsten Erzeugnisse der Druckkunst, was oft auch daran festgemacht wird, dass sie nach über 500 Jahren noch aussieht wie zur Zeit ihrer Entstehung. Dies ist der Qualität des verwendeten Papiers bzw. Pergaments sowie der außerordentlichen Sorgfalt beim Satz zu verdanken.

Gutenbergs Bibeln waren aber nur im eingeschränkten Sinne Druckwerke. Die gedruckten Seiten wurden aufwändig per Hand bearbeitet, um Hervorhebungen in rot ("Rubriken") sowie Initialen und Textschmuck wie in den Klosterhandschriften aussehen zu lassen.

9.3 Typographische Merkmale des ersten Drucks9.3 首次印刷的印刷工艺特征
SprechblaseSprechblase
Fragezeichen