4.3 Leerstellen (Iser)
Wolfgang Iser (1926-2007)
"Ergeben sich Leerstellen aus den Unbestimmtheitsbeträgen des Textes,
so sollte man sie wohl Unbestimmtheitsstellen nennen,
wie es Ingarden getan hatte.
Leerstellen indes bezeichnen weniger eine Bestimmungslücke
des intentionalen Gegenstandes bzw. der schematisierten
Ansichten als vielmehr die Besetzbarkeit
einer bestimmten Systemstelle im Text
durch die Vorstellung des Lesers.
Statt einer Komplettierungsnotwendigkeit
zeigen sie eine Kombinationsnotwendigkeit an."
(Iser 1976, S. 284)