1. Physiologie der Bewegungswahrnehmung

1.0 Übersicht

Physiologisch betrachtet, ist jede Wahrnehmung von Bewegungen scheinbar:

Sowohl unsere Augen als auch unsere Nervenbahnen liefern ein Staccato von Momentaufnahmen.

Dass wir dennoch die Empfindung haben, Bewegungen als Kontinuum wahrzunehmen, beruht auf einer Konstruktionsleistung unseres Gehirns (1.1).

Ein Blick auf die Nervenbahnen des visuellen Systems kann klären, warum das möglich ist: Bewegungen werden in einem eigenen Kanal, losgelöst von Informationen über Farbe, Tiefe, Form verarbeitet – und zwar von unserem motorischen Kortex (1.2).

Dieser motorische Kortex weist eine erst vor kurzem entdeckte Besonderheit auf, die seine Eignung für die Imagination von Bewegungen erklärt: die Spiegelneuronen (1.3).