1. Physiologie der Bewegungswahrnehmung

1.3 Spiegelneurone

Die Parietalregion, in der Bewegungswahrnehmungen verarbeitet werden, ist der Sitz der vor kurzem erst entdeckten Spiegelneurone (Rizzolatti 1996).

Bei Untersuchungen über das mimetische Verhalten von Primaten (1.3.1) stießen Giacomo Rizzolati und seine Mitarbeiter 1995 auf diesen besonderen Typ von Neuronen, der sich dadurch auszeichnet, dass er sowohl feuert, wenn eine Handlung ausgeführt wird, als auch dann feuert, wenn diese Handlung nur gesehen oder vorgestellt wird (1.3.2).

Auch wenn wir gar keine Handlung vor Augen haben, sondern sie nur hören – z. B. das Geräusch des Einschenkens von Bier – sorgen die Spiegelneuronen dafür, dass wir uns sogleich in ein ganze Szene einfühlen können (1.3.3).

Somit wird es erklärbar, dass wir eine innere Bewegungswahrnehmung haben können, auch wenn wir uns nicht bewegen.