1.3.2

Aufzeichnungen der Augenbewegung beim Lesen

 

Bei der Reflexionsmethode mit Infrarotlicht werden die Bewegungen der Pupille in Relation zum Objekt erfasst und können dann auf X-Y-Koordinaten in einem Plotter-Diagramm übertragen werden. So lässt sich zeigen, dass das Auge Sprünge macht, und auch diese nicht in einer linearen Sequenz erfolgen, sondern Rücksprünge und Schleifen einschließt (Bergermann 1994, S. 343).





Die Augen springen also von einer Fixation zur nächsten. Diese Sprünge werden Saccaden genannt.
Die Saccaden sind, wie das Schema links zeigt, in der Regel zwischen 5 und 20 Buchstaben weit und dauern durchschnittlich 9 Millisekunden, die Fixationen 220 (Zum Vergleich: ein Lidschlag dauert ca. 100 Milisekunden).
Während des Lesens "steht" also das Auge zu etwa 90% der Zeit. Was dazwischen geschieht, ist so kurz, dass wir gar nicht alle Buchstaben genau erkennen können, wie in dieser Simulation.

Quellen: Günther (1998) und Jegensdorf (1980)