Peter Matussek

Medienästhetik des Klangs

2. Psychologie des Hörens

2.3 Intermodale Analogien und Interferenzen

Unsere Sinneswahrnehmungen sind nur in Ausnahmefällen monomodal, etwa bei sehr starker Fokussierung oder meditativer Kontemplation eines Sinnesobjekts. In der Alltagswahrnehmung verbinden sie sich zu "intermodalen Analogien" – nicht zu verwechseln mit "Synästhesien", da dieser Terminus für normabweichende Verknüpfungen von Sinnesmodalitäten vorbehalten ist (vgl. Behne 1995).

Welche synästhetischen Assoziationen der Hörvorgang in der Alltagserfahrung hervorruft, ist schon am Sprachgebrauch abzulesen:

So sprechen wir zum Beispiel von Klang-"Farben" oder Klang-"Texturen" und drücken damit die Gewohnheit aus, Gehörtes mit Farb- und Tastempfindungen zu kombinieren (2.3.1).

Ebenso selbstverständlich ist es für uns, Klänge mit räumlichen Wahrnehmungen (hoch/tief, weit/eng) zu verbinden (2.3.2).

Und dass sich unser Sehen je nach Klang-"Kulisse" verändert, ist uns vor allem als Filmzuschauern, aber auch aus der Sprachpraxis, bekannt (2.3.3).

Erstaunlicher ist schon die Tatsache, dass wir anders und sogar anderes Hören, wenn der visuelle Input sich ändert (2.3.4).

 

 

 

 

2.3 Intermodale Analogien und Interferenzen2.3 Intermodale Analogien und Interferenzen
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