Peter Matussek

Medienästhetik der Schrift

2. Psychologie des Lesens

2.3.1 Die Tachistoskopexperimente von Goldscheider und Müller

Wiedererkennungstest
Klicken Sie auf die Zeichenkombinationen und testen Sie, wie viele Durchgänge Sie benötigen. Beim Klick auf "Ergebnisse" erfahren Sie, wie die Probanden von Goldscheider und Müller abgeschnitten haben.

Welche der Zeichengruppen benötigen mehr, welche weniger häufige Präsentationen, um sicher wiedererkannt zu werden?

 

 

2.3.1 Die Tachistoskopexperimente von Goldscheider und Müller


Auch die Untersuchungen von Goldscheider/Müller (1893) zur Psychophysik des Lesens basierten auf Tachistoskop-Experimenten. Dabei vermieden sie jedoch den Fehler von Wilhelm Wundt und anderen, die aus der Tatsache, dass Wörter bei sehr kurzer Präsentationszeit nur noch buchstabenweise gelesen werden können, fälschlich schlossen, dass das Lesen ein serieller Buchstabiervorgang sei (vgl. 1.3.1).

Goldscheider und Müller legten den Probanden Zeichenkombinationen vor, die Buchstabengruppen mehr oder weniger ähneln. Dadurch konnten Sie die Hypothese verifizieren, dass die Wiedererkennung der Zeichen mit ihrer Ähnlichkeit zu vertrauten Zeichen korrelierte, also durch die Beteiligung der Erinnerung erhöht wurde.

Für die Frage, ob das Lesen ein serieller oder simultaner Erkennungsvorgang sei, war das ein Durchbruch, der auch von

Külpe (1893)
Erdmann/Dodge (1898)
Zeitler (1900)
Münsterberg (1913)

bestätigt wurde.

 

2.3.1 Die Versuche von Goldscheider und Müller2.3.1 Goldscheider和Müller的尝试
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Fragezeichen