4.3.1Typen der Intertextualität | ||||
Renate Lachmann (1990) unterscheidet drei Grundformen von Intertextualität: Partizipation schließt im Wiederholen und Erinnern der vergangenen Texte ein Konzept ihrer Nachahmung ein. Tropik verstehe ich im Sinne des Tropus-Begriffs Harold Blooms als Wegwenden des Vorläufertextes, als Kampf, tragischen Kampf gegen die sich in den eigenen Text notwendig einschreibenden fremden Texte, als Versuch der Überbietung, Abwehr und Löschung der Spuren des Vorläufertextes; Transformation dagegen als eine über Distanz, Souveränität und zugleich usurpierende Gesten sich vollziehende Aneignung des fremden Textes, die diesen verbirgt, verschleiert, mit ihm spielt, durch komplizierte Verfahren unkenntlich macht, respektlos umpolt, viele Texte mischt, eine Tendenz zu Esoterik, Kryptik, Ludismus und Synkretismus zeigt (S. 39). Außerdem unterscheidet sie | Ulrich Broich und Manfred Pfister (1985) unterscheiden Systemreferenz und Einzeltextreferenz je nachdem, ob ein Text sich auf eine Gattung und ihre Tradition bezieht oder auf ein einzelnes literarisches Vorbild.
Diese fünf Kategorien überlagern und verzahnen sich auf unterschiedliche Weise. |