Monteverdis Orfeo – erste Arie

Monteverdi bedient sich eines Kontrasteffekts, um die anamnetische Kraft der Musik zu inszenieren: Zunächst läßt er Orpheus eine Arie singen, die auf ihre Wirkung hin berechnet ist: La Speranza, die Hoffnung, gab ihm den Rat, einen herzöffnenden, schönen Gesang, einen "bel canto", anzustimmen. Mit extrem melismatischen Verzierungen gibt Orpheus in seinem Bittgesang Possente Spirto eine äußerste Probe seiner Kunst. Dabei unterstreichen Echo-Effekte die intendierte Resonanz-Wirkung der Musik, indem sie den Eindruck erwecken, daß die Natur selbst auf den "bel canto" antwortet: