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Platon im Hypertext III: Sherrin Roberts

Die elektronischen Amplifikationen Platons operieren freilich mit einer starken Unterstellung: daß der Leser klüger sei als der Autor. Literarische Kompositionen als beliebig veränderbare Gebilde anzusehen, die durch Eingriffe nicht an Lebendigkeit verlören, sondern gewännen, gehört freilich zum Daseinsgefühl jeden Lektors, erfordert aber gegenüber Autoren wie Platon doch ein gewisses Selbstvertrauen.

Abstandnn

Wer sich einem entsprechenden Test unterziehen möchte, kann etwa die Hypertext-Version von Platons Gorgias aufrufen, ein Internet-Projekt, das von Sherrin Roberts u.a. an der University of Texas in Arlington realisiert wurde:

Starte Demo (=gespiegelte, nicht voll funktionsfähige Version – nach Gebrauch Fenster schließen).

Mit dem Anspruch, "we want to add life to these age old conversations" wird hier dem Leser die Möglichkeit geboten, in die Rolle von Sokrates' Gesprächspartnern zu schlüpfen. Die Hyperlinks bieten neben dem Platonschen Text jeweils Alternativantworten, die von den Lesern via E-Mail-Formular selbst eingegeben werden können, so daß sich der Dialog gemäß der Dynamik der Zuschriften virtuell immer weiter verzweigt.

Absta



Quelle: www.dfw.net/~sherrin/plato.htm