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Erinnerungsaktivierung durch Leselücken

 

Iser (1976) beschreibt die Struktur der literarischen Leerstelle als "Besetzbarkeit einer bestimmten Systemstelle im Text durch die Vorstellung des Lesers" (S. 284). Inwiefern dabei Erinnerungen zum Zuge kommen, läßt sich mit einer Analogie aus der empirischen Leseforschung erklären, die bereits Henri Bergson (1896) heranzog:

 

Auch ohne die aufwendigen Versuche, die Bergson hier erwähnt, läßt sich seine Aussage leicht verifizieren: Ein lückenhaftes Schriftbild wird aus der Erinnerung ergänzt (klicken Sie in das obige Zitat).