Berlin, 15.1.1999

 

 

Zum WAP-Antrag der Insitute SOP 22A:

 

 

Kulturwissenschaftliches Seminar

Seminar für Ästhetik

Seminar für Theaterwissenschaft/Kulturelle Kommunikation


 

Übersicht

 

0. Voraussetzungen.................................................................................... 3

0.1 Gemeinsame Forschungsschwerpunkte im Bereich Multimedia................. 3

0.2 Das Zwei-Stufen-Konzept des Antrags............................................. 5

1. Gemeinsam genutzte Infrastruktur................................................................ 6

1.1 Das bestehende Netzwerk............................................................ 6

1.1.1 Heterogen vernetzte Datenbanken........................................ 6

1.1.2 Web-Sites................................................................... 7

1.1.3 Videoschnitt-Plätze........................................................ 7

1.2 Engpässe und wie sie überwunden werden könnten.............................. 8

2. Spezifische Anforderungsprofile der einzelnen Seminare...................................... 10

2.1 Kulturwissenschafltiches Seminar................................................. 10

2.1.1 Forschungsprofil......................................................... 10

2.1.2 Vorhandene Ausstattung................................................. 11

2.1.3 Benötigte Ressourcen.................................................... 11

2.2 Seminar für Ästhetik................................................................. 13

2.2.1 Forschungsprofil......................................................... 13

2.2.2 Vorhandene Ausstattung................................................. 13

2.2.3 Benötigte Ressourcen.................................................... 14

2.3 Seminar für Theaterwissenschaft/ Kulturelle Kommunikation................. 15

2.3.1 Forschungsprofil......................................................... 15

2.3.2 Vorhandene Ausstattung................................................. 15

2.3.3 Benötigte Ressourcen.................................................... 15

3. Gesamtkosten....................................................................................... 16


 

0. Voraussetzungen

0.1 Gemeinsame Forschungsschwerpunkte im Bereich Multimedia

Die drei an dem Antrag beteiligten Seminare, die in demselben Gebäude (Sophienstraße 22a) untergebracht sind, stellen diesen Antrag gemeinsam, da es bei aller inhaltlichen Ausdifferenzierung Überschneidungen hinsichtlich der Forschungs- und Ausbildungsaktivitäten gibt. (Zu den spezifischen Einzelanforderungen s. Punkt 2.)

So sind das Kulturwissenschaftliche Seminar und das Seminar für Ästhetik durch einen gemeinsamen Studiengang (mit derzeit 1188 Studierenden) miteinander verbunden, der wiederum in zentralen Punkten eine Ergänzung in der Kombination mit den am Seminar für Theaterwissenschaft/Kulturelle Kommunikation vermittelten Inhalten findet. Als gemeinsame, für den vorliegenden Antrag relevante Stichworte aus den Studienordnungen seien exemplarisch genannt:

• Geschichte der symbolischen Formen und Kulturtechniken

• Medien und Funktionen des kulturellen Gedächtnisses

• Geschichte der technischen Medien und ihres Einflusses auf die sinnliche Wahrnehmung

• Interdependenzen zwischen kultureller Wissensorganisation und Speichertechnik

• Der Computer als kulturelles Dispositiv; mathematische Ästhetik

• Multimediales Kommunikationsdesign

Für alle drei Seminare gilt, daß die genannten Schwerpunkte nicht nur Gegenstände theoretischer Reflexion, sondern auch der praktischen Erkundung und Gestaltung sind. Ausdrücklich ist in den Studienordnungen festgeschrieben, daß "mediale Präsentationen" durch die Nutzung von neuen Technologien als Leistungsnachweise möglich und erwünscht sind.

Die Vernetzung der drei Seminare findet nicht nur im Ausbildungsbereich statt, sondern ist über konkrete Projekte fest in der Forschungspraxis etabliert. Auch dies kann hier nur exemplarisch angedeutet werden durch die Nennung einiger derzeit laufender Projekten und Initiativen, die in Kooperation von Angehörigen der drei Seminare durchgeführt werden:

 

• "Kodierungen von Gewalt im medialen Wandel": Graduiertenkolleg der DFG

• "Computer als Gedächtnistheater": DFG-Projekt im SFB "Kulturen des Performativen"

• "Interface 5": Vorbereitung der i. J. 2000 stattfindenden Konferenz, unterstützt von der Hamburger Wissenschaftsbehörde und Sponsoren aus der Industrie

• "Theatralität. Theorien und Paradigmen kulturwissenschaflticher Forschung": Forschungsschwerpunkt bei der DFG

• "Cyberspace als Fetisch" (Forschungskolloquium)

• "Gender und Medien": Promotionsschwerpunkt beim akademischen Studienwerk e.v. Villigst, der zu einen Graduiertenkolleg entwickelt werden soll

• "Medien-, Geschlechterforschung und Spektographie" (Forschungskolloquium)

• "Ars Electronica": Regelmäßiges Kolloquium für Computerkunst

• "Bildertausch" Zur Geschichte des Kunsttausches zwischen Museen (Stiftungsprojekt)

• u.a.

Diese auf den ersten Blick für den Außenstehenden verwirrende Vielfalt der Ausbildungs- und Forschungsschwerpunkte im Bereich neuer Medien läßt sich zu folgenden Funktionseinheiten zusammenfassen:

Vernetzte File-Dienste und Datenbanken für den kooperativen Zugriff auf gemeinsam benötigte Ressourcen (Bibliographien, Schrift-, Bild- und Tonarchive)

Hard- und Software für die Gestaltung von multimedialen Applikationen (objektorientiertes Programmieren, Web-Design, 3-D-Visualisierungen, digitaler Bild- und Tonschnitt)

Hard- und Software für die Präsentation von multimedialen Applikationen (Overhead-Projektion, Beamer, Videoconferencing-Systeme)

Spezielle Hardware für experimentelle Forschungen zur Medientechnologie (Eye-Tracking, DSP etc.)

Inwieweit das erforderliche Equipment bereits vorhanden ist, und für welche konkreten Zwecke es jeweils eingesetzt wird, ist unter Punkt 1 und 2 näher spezifiziert. Hier sei zunächst festgehalten, daß die beantragten Ergänzungen zur vorhandenen Ausstattung das Ziel verfolgen, die inhaltlichen Überschneidungen der drei Seminare hisichtlich ihrer Ausbildungs- und Forschungsaktivitäten möglichst weitgehend synergetisch wirksam werden zu lassen.

Dabei unterscheiden wir im folgenden nach einem Zwei-Stufen-Konzept Nah- und Fernziele:

0.2 Das Zwei-Stufen-Konzept des Antrags

Das angestrebte Ziel einer engen Koordination und Vernetzung der an den drei Seminaren betriebenen Ausbildungs- und Forschungsaktivitäten wurde in zwei Stufen ausdifferenziert, um aufeinander aufbauende Entwicklungen und Kosten in einem überschaubaren Rahmen zu halten:

Stufe 1: Dringende Anschaffungen zur Sicherung der Durchführbarkeit laufender Projekte

Stufe 2: Anschaffungen, die längerfristig erforderlich sind, um perspektivisch angestrebte Projekte bearbeiten zu können

Ad 1) Wie im folgenden näher dargelegt wird, ist mit dem jetzigen Ausrüstungsstand eine planmäßige Durchführung der bereits laufenden Projekte nicht möglich.

Zu den akut benötigten Ressourcen gehören insbesondere

• eine Beseitigung von Engpässen bei der internen und externen Netzstruktur

• der Austausch von veralteten, nicht multimediafähigen Rechnern

• eine Grundversorgung mit Präsentationstechnik

• ad hoc benötigte Komponenten, um vorhandene Experimentalsysteme auszubauen

Ad 2) Auf die längerfristige Perspektivplanung verschoben wurden solche Anschaffungen, die

a) jetzt zwar schon zum Einsatz kommen könnten, aber beim derzeitigen Stand der Technik noch zu teuer sind oder

b) erst zu einem späteren Zeitpunkt sinnvoll zu nutzen sind.

In die Gruppe (a) gehören insbesondere

• die Anschaffung eines nonlinearen, d.h. vollständig digitalisierten Videoschnittsystems

• experimentelle Hard- und Software zur Raumsimulation

Da die Seminare in der Sophienstraße in einigen Jahren in ein anderes Gebäude umziehen werden, haben wir solche Anschaffungswünsche in die Gruppe (b) verlegt, die mit aufwendigen Baumaßnahmen verbunden sind:

• Einrichtung eines Demonstrationsraums

• Umstellung aller hausinternen Netzverbindungen auf FastEthernet


1. Gemeinsam genutzte Infrastruktur

1.1 Das bestehende Netzwerk

Das vorhandene Netzwerk ist mit mehreren Ethernetsegmenten (Koaxial) realisiert, die über einen Switch (CoreBuilder) mit der ATM-Datenleitung des Universitäts-Backbone verbunden sind.

Über diese Netzstruktur sind verschiedene zentral genutzte Dienste eingerichtet, die derzeit auf folgender Gerätekonfiguration beruhen:

 

System

Funktion

Mac Quadra 80

DB-Server für Mac- und Windows-Clients auf Basis von FileMaker Pro-Server 4.0

Print-, Backup- und File-Server über Appletalk für Mac-Clients

Remote-Server mit ISDN-Einwahl zur Ermöglichung von externen Datenbankabfragen und Fernwartung über ARA u. Timbuktu

Mac 9500

Web-Server für Mac-Dienste (Webstar 3.0, Tango, Lasso, ThePalace...)

Pentium II

Web-Server für Windows-Dienste, NT 4.0, Internet-Information-Server

SGI Indigo2

Videoconferencing-Server (InPerson) unter Irix 6.2

PC 486

File- und Mail-Server mittels Banyan Vines

 

Diese Konfiguration wird – neben kommunikativen Basisfunktionen (FileSharing, Mail) – derzeit von den drei Seminaren für folgende spezielle Funktionen genutzt:

1.1.1 Heterogen vernetzte Datenbanken

(Eine vollständige Auflistung und Beschreibung der im folgenden nur exemplarisch aufgelisteten Datenbanken befindet sich unter www.culture.hu-berlin.de/PM/Pro/Dat/index.html.)

Ein zentraler Datenbank-Server (Mac Quadra mit FileMaker-Server-Software) stellt im Hausnetz und zur Ferneinwahl u.a. folgende Datenbanken zur Verfügung:

• ZK (Zentralkartei): derzeit rd. 22.000 bibliographischen Einträge, stellt für alle angeschlossenen Mitarbeiter jeweils individuelle Working Spaces bereit, in der paßwortgeschützt persönliche Notizen eingetragen und Checkmarks für einzelne Arbeitsvorhaben vergeben werden können. Sie wächst also kontinuierlich kooperativ aus den konkreten Projekten der KollegInnen. Teile der ZK sind inzwischen auch über das Internet zugänglich. Weiterentwicklungen an der ZK geschehen derzeit im Rahmen eines HSP-III-Projekts.

• GK (Gender-Kartei): funktioniert analog zur ZK, mit inhaltlichen Schwerpunkt auf der Erschließung von bibliographischem Material zur Geschlechterforschung.

• LK (Lehrplan-Kartei): erlaubt allen angeschlossenen KollegInnen die Online-Meldung von Lehrveranstaltungen mit Kommentartexten, verwaltet automatisch die Raumverteilung und Stundenplanerstellung und gestattet den Export einer mit den Kommentartexten verknüpften Wochenübersicht als HTML-Datei.

• IK (Institutionenkartei): Datenbank mit Adressen und Detailinformationen zu Institutionen, die mit den SOP-Seminaren in Projektkooperationen stehen.

 

1.1.2 Web-Sites

• Alle drei Seminare verfügen über eigene Web-Sites, die nicht nur der üblichen Außendarstellung dienen, sondern selbst integraler Teil der ausbildungs- und forschungsrelevanten Multimedia-Aktivitäten sind.

• Von den jeweiligen Homepages aus sind weitere Web-Sites mit Einzelprojekten angeschlossen, die sich experimentellen und künstlerischen Gestaltungs- und Programmierarbeiten widmen.

• Darüberhinaus entsteht unter Beteiligung mehrerer Vertreter der SOP-Seminare die Web-Site der "Interface5", die intensiven Gebrauch von Java-Programmierungen machen.

• Eigene Informationsdienste, IRC-Dienste und E-Zines mit medientheoretischen Inhalten ("Verstaerker", "Die Philosophin") werden ebenfalls über die vorhandenen Web-Server betrieben.

Die unterschiedlichen Systemanforderungen der verwendeten Dienste haben eine Verteilung auf NT-, Mac-OS und Linux im Sinne ihrer jeweiligen Vorzüge mit sich gebracht.

 

1.1.3 Videoschnitt-Plätze

Die vorhandenen Video-Schnittplätze sind bisher nur mit rudimentärer Rechnertechnik ausgestattet, so daß eine Nutzung des Hausnetzes für den Austausch von Videodaten bisher nicht möglich ist.


1.2 Engpässe und wie sie überwunden werden könnten

Das gemeinsame Netzwerk der drei Seminare ist eher flach strukturiert. Das hat seinen Grund darin, daß bei der Realisierung des Netzwerkes weder Art und Anzahl noch der Standort von Servern im Detail vorauszusehen war.

Das hat sich inzwischen geändert. Die beschriebenen Arbeitsbereiche sind mittlerweile soweit etabliert, daß sich ein klares Bedarfsprofil ergibt. Damit geraten zugleich die vorhandenen Engpässe deutlicher in den Blick:

• Unzureichende Geschwindigkeit und Störanfälligkeit der vorhandenen hausinternen Vernetzung

• Überlastung bzw. uneffektive Konfiguration einzelner Server

• Mangelhafte Übersichtlichkeit der Netzadministration

• Unklare und ineffiziente Koordinierung der Backup-Dienste

Die derzeit gegebene Beschränkung der Übertragungskapazitäten resultiert aus der Realisation des häuslichen Netzwerks. Vom Rechenzentrum wird eigentlich eine ausreichende Bandbreite (150 Mb/s) zur Verfügung gestellt, die mit den derzeit eingerichteten Ethernet-Segmenten aber auf maximal 10 Mb/s-Bandbreiten verteilt werden können. Von diesem "Flaschenhals" sind alle Kommunikations-Dienste betroffen (Server-Datenbanken, Web-Angebote, Austausch von Video-Daten). Dies macht sich zunehmend als starke Behinderung der Projektarbeit in den genannten Anwendungsbereichen bemerkbar (ganz zu schweigen von der Unmöglichkeit, den vorhandenen Videoconferencing-Server bestimmungsgemäß einzusetzen).

 

Daher erscheint es in der Ausbaustufe 1 dringend geboten, das häusliche Netzwerk auszubauen und umzustrukturieren, wobei insbesondere die folgenden Desiderate zu berücksichtigen sind:

• Exklusive und breitbandige Netzanbindung von Servern und dezidierten Workstations

• Modularisierung von Serverapplikationen auf verschiedenen Systemen

• Zentralisierung von Nutzerdaten, um Backups via Client zum Rechenzentrum zu erlauben

Um Server und ausgewählte Workstations mit höheren Kanalkapazitäten an das Netzwerk anzubinden, wurde vom Rechenzentrum die Aufrüstung durch eine neue aktive Switchkomponente empfohlen. Diese Komponente würde die vorhandenen Ethernetsegemente aufnehmen und zusätzlich 24 FastEthernet-Ports zur Verfügung stellen. Letztere sollen dann von den vorhanden und neu hinzukommenden Servern genutzt werden.

Daraus ergibt sich die folgende Neukonfiguration des bestehenden Hausnetzes (vorhandenes Gerät ist mit * markiert, neu anzuschaffendes mit **):

 

Komponente

Funktion

ca.-Kosten

**FastEthernet Switch 2H252-25R

24 x 10/100 Mbit/s-Ports und Slots für ATM-Anbindung.

7.000 DM

**Pentium II

128 MB/9 GB

File-, Backup- und Mail-Server mittels Streettalk unter NT 4.0 oder Linux und Samba (Ersatz für den alten Banyan Vines-Hausserver)

4.000 DM

*Pentium II

Web-Server für Windows-Dienste (NT 4.0, Internet-Information-Server 3.0)

-

**Mac G3

Web-Server für Mac-Dienste (Webstar 3.0, Tango, Lasso, ThePalace)

4.000 DM

**Pentium II

DB-Server für Windows und Mac-Clients auf Basis von FileMaker Pro Server unter NT 4.0 (=Ersatz für den überforderten Quadra)

2.500 DM

*SGI Indigo2

Videoconferencing-Server (InPerson) unter Irix 6.2

-

**Mac G3

File- und Remote-Server für Mac-Dienste (ARA, Timbuktu)

4.000 DM

Summe

 

21.000 DM

 


2. Spezifische Anforderungsprofile der einzelnen Seminare

Neben der bisher beschriebenen gemeinsamen Nutzung von Rechner- und Videotechnik bestehen in den einzelnen Seminaren spezifische Anforderungsprofile, die einen entsprechenden Bedarf an Einzelanschaffungen mit sich bringen.

 

2.1 Kulturwissenschaftliches Seminar

2.1.1 Forschungsprofil

Die spezifischen Schwerpunkte der Ausbildungs- und Projektarbeit liegen für die Kulturwissenschaft im Bereich der Reflexion medialer Praktiken. Das heißt: Neue Medien werden nicht nur auf ihr technisches Funktionieren hin befragt, sondern auf die Situationen ihrer Anwendung. Das eine läßt sich freilich nicht ohne das andere untersuchen. Dabei werden aufgrund der thematischen Orientierung und der Kompetenzverteilung der KollegInnen inbesondere folgende Anwendungsgebiete konkret bearbeitet:

• Multimediales Kommunikationsdesign

• Datenbank-(Interface-)Generierung

• Videoproduktion

Sie finden ihren Niederschlag in ausbildungs- wie forschungsrelevanten Projektinitiativen zu Computerthemen wie z.B. "Datenbanknutzung als Kulturtechnik", "Das virtuelle Seminar" oder Video-Workshops zur Dokumentation kultureller Phänomene. Auf die eigene Erfahrung nicht nur in der Rezeption, sondern auch in der Produktion medialer Präsentationen wird dabei großer Wert gelegt. Angestrebt ist jeweils, im Prozeß des Erwerbs und der Nutzung von Medienkompetenzen eine Beobachtungshaltung gegenüber dem eigenen Tun einzuüben und diese wiederum als Qualität einer veränderten medialen Praxis gestaltend umzusetzen. Medienkompetenz wird also nicht nur als eine Fertigkeit im Bedienen, sondern auch im kritisch reflektierten Umgestalten von neuer Technologien verstanden.

Neben diesen unmittelbar praxisbezogenen Projekttypen kommen neue Technologien freilich auch in allgemeiner Hinsicht als Transformatoren kultureller Prozesse in Betracht – wie etwa in den DFG-Projekten "Kodierungen von Gewalt im medialen Wandel" oder "Theatralität. Theorien und Paradigmen kulturwissenschaflticher Forschung" bzw. den Untersuchungen zu "Cyberspace als Fetisch", "Gender und Medien" sowie der Mitwirkung bei Veranstaltungen zur Dokumentation und Evaluation der Medienkultur, wie z.B. der "Ars Electronica".

Ein exemplarischer Exponent dieser Kombination von kulturhistorischer Reflexion und medialer Praxis ist das DFG-Projekt "Computer als Gedächtnistheater" im SFB "Kulturen des Performativen": Das aktuelle Phänomen der Interaktion mit Computern soll hier vor dem Hintergrund eines Vergleichs mit den Gedächtnistheatern der Renaissance als neue Art der Inszenierung einer performativen Gedächtniskultur beschrieben, evaluiert und praktisch erprobt werden. Denn um die konkreten Auswirkungen auf die Erinnerungsprozesse und Reaktionsweisen der Computernutzer in Erfahrung zu bringen und praktische Konsequenzen ziehen zu können, ist auch mit selbstentwickelten Interaktionsmodellen zu experimentieren.

 

2.1.2 Vorhandene Ausstattung

 

Prof.:     3          2 PCs 486, 1Mac Duo 2300c

wMA:    7          1 PC 386, 3 PC 486, 2 Pentium 100, 1 Mac Duo 2300c

sMA:      3          1 PC 486

Videoausrüstung: SVHS-Kamera, Videomachine mit AMD K6 200 Mhz/64MB, 486DX/266 Cut Master, Casablanca-Schnittplatz, SVHS-Schnittplatz (analog).

Durch Einwerbung von Drittmitteln sowie private Investitionen konnte diese Grundausstattung teilweise ergänzt werden. Ein PPC 9500 wurde als Arbeitsstation für Bildbearbeitung und Web-Programmierung angeschafft. Außerdem konnte mit Hilfe von HSP-III-Mitteln kürzlich ein kleiner Computerpool aus 2 PPC (9600 und G3) und 2 Windows-Rechnern (486 und Pentium) für studentische Workshops und Entwicklungsarbeiten zusammengestellt werden.

 

2.1.3 Benötigte Ressourcen

Der Vielzahl und dem technischen Niveau der am Kulturwissenschaftlichen Seminar betriebenen Projekte und Initiativen wird die vorhandene Ausstattung bei weitem nicht gerecht. Hier besteht großer Nachholbedarf, der aber nicht in toto Gegenstand dieses Antrags sein soll. Im folgenden werden nur die Defizite benannt, die die Fortsetzung bzw. Aufrechterhaltung des beschriebenen Forschungsprofils unmittelbar verhindern:

• So können einige KollegInnen immer noch nicht auf die hausgemachten Datenbanken und Web-Angebote zugreifen, geschweige denn gestaltend daran mitwirken, da ihre Rechnerkapazität hierfür nicht ausreicht. Dringender Bedarf besteht hier insbesondere bei den Arbeitsplätzen der Professoren v. Braun und Macho sowie bei einer Assistentenstelle, die lediglich über 486er PCs verfügen.

• Ein akutes Manko besteht auch bei dem erwähnten Projekt "Computer als Gedächtnistheater": Abweichend vom sonst üblichen Modus übernimmt die Humboldt-Universität bei SFB-Projekten nicht den dort vorausgesetzten Eigentanteil an der Grundausstattung. So besteht hier das Dilemma, daß Mittel in erheblichem Umfang eingeworben werden konnten, die für die bestimmungsgemäße Anwendung dieser Mittel benötigten Geräte aber nicht beschafft werden können. Benötigt werden hier 2 Rechner für die Erstellung der 3-D-Visualisierungen und Web-Installationen, die mobil sein müssen, da der SFB an der FU stationiert ist, das Projekt selbst aber an der HU erstellt wird, Arbeits- wie Präsentationsräume also wechseln.

• Für die Präsentation und Distribution von multimdialen Projektinhalten fehlen außerdem ein Tintenstrahl Farbdrucker (u.a. zum farbigen Bedrucken von Overhead-Folien) sowie ein CD-Brenner.

• Die derzeitige Videoausstattung ist unzureichend, um den genannten Ansprüchen zu genügen. Die vorhandenen S-VHS-Schnittplätze sind technisch völlig veraltet und die Videomachine Studio Plus ist eine Insellösung, die nicht in das Hausnetz eingebunden werden kann. Der kleine Casablanca-Schnittplatz ist für diese Form des Arbeitens auch nicht vorgesehen und so ist es den wissenschaftlichen Mitarbeitern nicht möglich, von ihrem Arbeitsplatz aus Bildinformationen auszuwerten. Geplant ist daher in Kooperation mit dem Seminar für Theaterwissenschaft/ Kulturelle Kommunikation die Anschaffung eines nonlinearen Videoediting-Systems, das aber aus den eingangs erläuterten Kostengründen erst in Stufe 2 realisiert werden soll.

Somit ergibt sich in Stufe 1 der folgende Anschaffungsbedarf:

 

Gerät

Typ

Einsatz

von

ca. Kosten

PC

Pentium II

Windows-Multimedia-Anwend.

v.Braun

3.000 DM

PC

Pentium II

Windows-Multimedia-Anwend.

Macho

3.000 DM

PC

Pentium II

Windows-Multimedia-Anwend.

Nicklaus (bzw. Nachf.)

3.000 DM

Laptop

PowerBook G3

SFB-Projekt "Computer als Gedächtnistheater"

Böhme/ Matussek

9.500 DM

Laptop

PowerBook G3

SFB-Projekt "Computer als Gedächtnistheater"

Böhme/ Matussek

9.500 DM

CD-Brenner

 

Backups und MuMe-Produktionen

alle KW

600 DM

Farbdrucker

Lexmark Tinte

Farbdrucke, Folien

alle KW

1.400 DM

Summe

 

 

 

30.000 DM

 

2.2 Seminar für Ästhetik

2.2.1. Forschungsprofil

Lehre und Forschung zur Geschichte und Ästhetik der Medien, wie sie am dafür eingerichteten Lehrstuhl betrieben wird (vom Buch zum Computer), wären ohne Einarbeit in Mathematik- und Technikgeschichte gar nicht möglich. Insofern bezieht sich dieser Teil des Antrags nicht nur auf Sonderprojekte des Lehrstuhls (so etwa die Mitarbeit in der DFG-Forschergruppe “Theorie und Geschichte der Medien”), sondern auf seinen wissenschaftlichen Kernbereich. Zu nennen sind Forschungs- und Editionsaktivitäten, die von Fourier bis Shannon reichen. Die Algorithmen und Techniken, wie sie allen optischen, akustischen und textuellen Medien zugrundeliegen, sind zum einen in ihrer historischen Emergenz zu erforschen und zum anderen in praktischer Arbeit zu erproben. Damit trägt der Lehrstuhl zur technikhistorischen und theoretischen Reflexion all der Aktivitäten bei, die die in der Sophienstraße vereinten Seminare in bezug auf Medien und Computer entfalten.

Gerade spezialisierte Hardware wie Graphikmaschinen (SGI), digitale Signal-Prozessoren oder aber neue Displaytechnologien und optische Systeme liefert den Schlüssel, um akustische oder digitale Medien hinsichtlich ihrer historischen Fundamente und jetzigen Domänen zu entfalten.

Der Lehrstuhl will sich nicht allein auf theoretische Kompetenzen zurückziehen und rückt technische Realisationen im Austausch etwa mit der Kunsthochschule für Medien in Köln, dem Staatlichen Institut für Musikforschung oder aber der Film und Fernsehhochschule in Babelsberg und dem dortigem Fachbereich für Animation in das Zentrum.

Auch auf der Ebene der wissenschaftlich betreuten Arbeiten stehen gleichrangig neben theoretischen Erörterungen die Implementierung und Programmierung. Hier liegen die Forschungsschwerpunkte bei Bild- und Text-Retrieval, Computergraphik, Textsynthese und Computerakustik.

2.2.2 Vorhandene Ausstattung

 

Prof.:                      3            1 Indigo WS, 1 Quadra 650, 1 Performa 630

wMA (u./b.):          5            1 PC Pentium 90, 2 PC 486, 1 Mac Performa 450

sMA:                      2            1 PC Pentium 100, 1 Pentium 133

DMA:                     1            1 PC 486

2.2.3 Benötigte Ressourcen

Um den Anschluß an den Stand leistungsfähiger Rechnerarchitekturen zu halten, wird die Anschaffung einer Workstation auf Basis eines Alpha-Prozessors angestrebt. Zum einem sind unterschiedliche Prozessorarchitekturen und Betriebssysteme selbst schon Gegenstand der Forschung,. Zum anderen fügt sich eine Alpha-Maschine neben der vorhandenen SGI Indigo2 als ein weiterer, idealer Rechner zur Implementierung von Computergraphik und Animationen in die Ausstattung ein. Die laufende Optimierung des Betriebssystem Linux auf die 64-bit breite Architektur gibt eine von proprietären Systemen wie SGI kaum gebotene Einsicht in die Rechnerarchitektur.. In der zweiten Ausbaustufe ist die Alpha-Maschine zudem als Server für das geplante Teleworking vorgesehen.

Von der Industrie wurde zur Evaluierung und für Ausstellungsvorhaben hochwertige Hardware zur Verfügung gestellt. Woran es immer wieder fehlte, sind einzelne Komponenten, die die gelieferten Module in Experimental-Systeme zu integrieren ermöglichen. Die Liste reicht von speziellen Videospeicher, Netzgeräten bis hin zu Gehäusen.

Ein wöchentlich stattfindendes Seminar, das Programmentwicklungen gewidmet ist, und Workshops verlangen nach der Möglichkeit, die Bildschirmausgabe auch größeren Gruppen zu präsentieren. Das gilt für Ausführungen zum Quellcode wie auch für Computergraphik und Animationen. Hierzu wird zur Zeit behelfsmäßig und leihweise ein LCD-Display samt Overheadprojektor genutzt. Weder seine Auflösung ist für Computergraphiken geeignet, noch ist er auf die ihm abverlangte Portabilität ausgelegt. Ein portabler Datenbeamer ist hier eine adäquatere Lösung.

Um einerseits CD-ROM-Publikationen mit digitalisierten Bildern zu versehen und andererseits für computergenerierte Textanalysen Ausgangsdaten zu erstellen, ist die Anschaffung eines Scanners nötig.

Daraus ergeben sich in Stufe 1 die folgenden Kosten:

 

Gerät

Typ

Einsatz

von

ca. Kosten

Workstation

Alpha

Graphikprogrammierung

Kittler

12.500 DM

PC

Pentium II

zur Programmierung, Multimedia

Berz

3.000 DM

Datenbeamer

 

Präsentationen

alle Ästh.

9.500 DM

Scanner

 

Bilderfassung

alle Ästh.

1.400 DM

Bauteile

 

um von der Industrie zur Verfügung gestellte Spezialhardware in Experimentalsysteme zu integrieren

Kittler

10.000 DM

Summe

 

 

 

36.400 DM


2.3 Seminar für Theaterwissenschaft/ Kulturelle Kommunikation

2.3.1. Forschungsprofil

Für die Theaterwissenschaften kommen die neuen Medien insbesondere unter inszenatorischen Gesichtspunkten in Betracht. Das kann dreierlei bedeuten:

• Theateraufführungen können durch den Einsatz digitaler Medien bzw. von Videotechnik in innovativer Weise analysiert werden.

• Die Inszenierungtechnik theatraler Ereignisse wird durch den Einsatz digitaler Medien verändert

• Digitale Medien avancieren selbst zu Subjekten der Inszenierung.

Das soll hier nicht weiter vertieft werden, da in Stufe 1 keine einschlägigen Anschaffungen geplant sind (s.u.).

2.3.2 Vorhandene Ausstattung

Prof.:                           2           2 PC Pentium 100

wMA (u./b.):               4           2 PC 486

sMA:                            2           PC Pentium 100

Videoausrüstung: 1 SVHS-Schnittplatz (analog)

2.3.3 Benötigte Ressourcen

In der Stufe 1 sind im Videobereich aus den oben erläuterten Kostengründen keine Anschaffungen vorgesehen. Für die Stufe 2 wird in Kooperation mit dem Kulturwissenschaftlichen Seminar die Einrichtung eines nonlinearen Videoediting-Systems geplant.

Die in Stufe 1 anfallenden Kosten beschränken sich auf folgende Komponenten, die zur Aufrechterhaltung der laufenden Aktivitäten im Multimedia-Bereich erforderlich sind:

 

Gerät

Typ

Einsatz

von

ca. Kosten

PC

Pentium II

Windows-Multimedia-Anwend.

Fiebach

3.000 DM

PC

Pentium II

Windows-Multimedia-Anwend.

Mühl-Benn.

3.000 DM

CD-Brenner

 

Backups und MuMe-Produktionen

alle

600 DM

Summe

 

 

 

6.600 DM


3. Gesamtkosten

Aus der Addition der in Stufe 1 beantragten Komponenten ergibt sich folgende Summe:

 

Kostenfaktor

ca. Kosten

Beseitigung von Engpässen in der Netzstruktur (Punkt 1)

21.000 DM

Bedarf des Kulturwissenschaftlichen Seminars (2.1)

30.000 DM

Bedarf des Seminars für Ästhetik (2.2)

36.400 DM

Bedarf des Seminars für Theaterwissenschaft/ Kulturelle Kommunikation (2.3)

6.600 DM

Gesamtsumme

94.000 DM