Peter Matussek

Medienästhetik des Klangs

2. Psychologie des Hörens

2.1.3 Individualität der Tonlage

Gender-Stereotype

2.1.3 Individualität der Tonlage

#zu Gendersterotypen: 

"Der Vorteil einer tiefen Stimme ist zumindest bei Männern gut belegt. Eine Studie des kanadischen Psychologen David Feinberg etwa deutet darauf hin, dass Politiker mit tieferen Stimmen bessere Wahlchancen haben. Feinberg nutzte für sein Experiment manipulierte Tonbandaufnahmen früherer US-Präsidenten sowie Stimmproben unbekannter Testsprecher und spielte sie Probanden vor. Sprecher mit tieferen Stimmen wirkten auf die Versuchspersonen unter anderem dominanter, attraktiver, kompetenter und vertrauenswürdiger. Bei der Frage: "Wen würden Sie wählen?", wurden sie häufiger favorisiert."

"Die Stimmen der Frauen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten im Schnitt um eine Terz, also um zwei bis drei Halbtöne, gesenkt. Eine Folge der Emanzipation, vermuten Soziologen. Eine Piepsstimme sei nicht vereinbar mit dem Selbstbild moderner Frauen. Forscher fanden sogar Unterschiede zwischen einzelnen Ländern, die sich dahingehend interpretieren lassen: So sind etwa die Stimmen von Norwegerinnen tiefer als die der Britinnen oder Italienerinnen. Das sei möglicherweise auch damit zu erklären, sagt Sendlmeier, dass die Emanzipation in Skandinavien weiter fortgeschritten sei."


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