Peter Matussek

Medienästhetik des Klangs

4. Hörerzentrierte Klangforschung

4.4.4.1 Klangfarbenvisualisiserung

Klarinette

 

Waldhorn

 

Saxophon

Flöte

 

Harfe

 

zum Vergleich: Sinuston

W. A. Mozart: Concerto for Clarinet in A (K622),  1. Satz Allegro (die ersten 4 Takte, nur die Spur des „Clarinetto in A").
Audioproduktion mit Logic X unter Verwendung der im Lieferumfang enthaltenen virtuellen Instrumente; Visualisierung mit Sonic Visualiser.

Die Beispiele zeigen alle dieselbe Melodie. Da diese mit unterschiedlichen Instrumenten eingespielt wurde, unterscheiden sich allein aufgrund der Klangfarbe.

Der obere Teil zeigt die Wellenform der Audioaufnahme, der untere Teil das Spektogramm. Ein Spektrogramm zeigt die Verteilung der einzelnen Frequenzen im Zeitverlauf. Rot zeigt an, dass eine Frequenz bzw. Frequenzbereich sehr stark auftritt, schwächere Bereiche werden absteigend mit gelb, hellgrün, dunkelgrün und schließlich schwarz (kein Vorkommen in diesem Frequenzbereich) angezeigt.

Als besonders obertonreich erkennt man das Saxophon: die vielen roten Linien zeigen an, dass mehrere Frequenzbänder deutlich hörbar sind und damit dem Instrument ein breites Klangspektrum bescheren. Die Harfe und die Klarinette hingegen sind eher arm an Obertönen, erkennbar an nur einer einzigen roten Linie (=ein einzelnes vordergründiges Frequenzband). Dennoch sieht man z.B., dass die Klarinette etwas mehr Obertöne in den hohen Frequenzen besitzt (vergleiche die hellgrünen Flächen im oberen Bildbereich bei der Klarinette und die hauptsächlich schwarzen Flächen bei der Harfe).

Zum Vergleich: Der Sinuston ist ein Ton, der (fast) keine Obertöne aufweist, sondern nur einen Grundton. Er zeigt also ein Spektrogramm, das (fast) nur aus der roten Linie des Grundtons besteht.

4.4.4.1 Klangfarbenvisualisierung4.4.4.1 Klangfarbenvisualisierung
SprechblaseSprechblase
Fragezeichen