Peter Matussek

Medienästhetik des Klangs

6. Musik der griechischen Antike

6.3.2 Erster Delphischer Hymnos

Südliche Außenmauer des Schatzhauses der Athener in Delphi (ca. 138 v. Chr.)

Rekonstruktionsversuch von Christodoulos Halaris nach Th. Reinach. Quelle: Music of Ancient Greece; Athen o.J.

Foto: Riethmüller (1989): 20. Transkription: Reinach (1893)

6.3.2 Erster Delphischer Hymnos

Zwei der frühesten Beispiele musikalischer Notation bei den Griechen sind Hymnen, deren "Partituren" sich an der südlichen Außenmauer des Schatzhauses der Athener in Delphi. Dass es sich um Notenzeichen handelte, wurde erstmals 1893 von Theodor Reinach entdeckt.

Der erste Hymnus ist ein sog. Päan (von griech.: paián = Nothelfer – ein Beiname Apolls, der für seine Hilfe im Kampf bei der Siegesfeier besungen wird),

Die über dem Text des Päans eingefügten Notenzeichen sind dem griechischen Alphabet entnommen, wobei sie teilweise verändert (gedreht oder verkürzt) werden.

Der hier gezeigte Päan ist auf das Jahr 138 v. Chr. datiert. Der Modus ist phrygisch – zu erkennen an der großen Sexte (=D über Grundton F).

Der Text lautet übersetzt:

Hört mich, die ihr den tiefen Wald von Elikona besitzt, ihr wehrhaften Töchter des großen Zeus! Fliegt, um mit euren Worten zu täuschen euren Bruder Phoebus mit dem goldenen Haar, der von den Zwillingsgipfeln des Felsens Parnass, begleitet von den herrlichen Delphischen Jungfrauen, seine Reise beginnt zu den kristallenen Wassern von Castalia, querend das Kap von Delphi, den prophetischen Berg.

Quelle: wikipedia

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