Peter Matussek

Medienästhetik des Klangs

4. Hörerzentrierte Klangforschung

4.4.2 Herausforderungen der musikalischen Moderne

Alban Berg: Violinkonzert Dem Andenken eines Engels (1935), Takt 214 ff.

Beschränkungen herkömmlicher Notation:
• Timbre (Stimmqualität)
• Klangfarbe
• Plastizität
• Resonanz
(vgl. Cage/Knowles 1969).

John Cage: Concert for Piano and Orchestra (1957)

Helmut Lachenmann: Intérieur I (1965), Blatt 17 unten

Karlheinz Stockhausen:  Ausschnitt aus Studie II (1954).

 

 

4.4.2 Herausforderungen der musikalischen Moderne

Im Zuge der musikalischen Moderne, die sich bemüht, Harmonie-, Rhythmus- und Klangkonventionen aufzubrechen, erweist sich die klasssische Notation, die ja für diese Konventionen geschaffen war, als unzulänglich.

Während Komponisten serieller Musik, die zwar atonal, aber immmer noch notenförmig anschreibbar ist, sich mit Textzusätzen behelfen ("Allmählich Hornmelodie durchlassen" – s. Bsp. Alban Berg), sieht sich die nächste Generation mit  der zunehmenden Emanzipation ihrer Kompositionen von der chromatischen Notenskala zugunsten ungewöhnlicher Klänge und Geräusche veranlasst, alternative Darstellungsformen zu erfinden (s. Bsp. Cage und Lachenmann; (vgl. Cage/Knowles 1969).

Diese sind freilich ihrerseits interpretationsbedürftig.

Das ändert sich im Zuge der Einführung elektronischer Verfahren der Musikproduktion. Denn was mit ihnen produziert wird, kann mit ihnen natürlich auch genau so re-produziert werden.

Ein Pionier der elektronischen Musik ist Karl-Heinz Stockhausen, dessen Partituren, obschon von Hand gezeichnet, bereits den Displays heutiger Musikproduktionssoftware ähneln (s. Abb. Stockhausen).

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