2.2.4.4 'Déjà Entendu'
"... Da dirigierte ich eine Partitur zum ersten Mal, und plötzlich sprang mir die Cello-Stimmführung ins Gesicht, und ich wußte, wie das Stück weitergeht, bevor ich das Blatt umgedreht hatte. Eines Tages erwähnte ich das meiner Mutter gegenüber, einer Berufs-Cellistin. Ich dachte, es würde sie verwundern, weil es ja immer die Cello-Stimme war, die mir so klar vor Augen stand. Aber als sie hörte, um welche Stücke es sich handelte, löste sich das Rätsel von selbst: Alle Partituren, die ich ohne Noten kannte, waren diejenigen, die sie gespielt hatte, als sie mit mir schwanger war."
Der Dirigent Boris Bott in seinen Lebenserinnerungen (Janus 1997: 211)
The recollection is always started by another person's voice, or by my own verbalized thought, or by what I am reading and mentally verbalize; and I […] feel strongly that they resemble what I have felt before under similar abnormal conditions. [I knew] that the recollection is ficiticious [... but I felt] a slight sense of satisfaction as if it had been sought for.
John Hughlings-Jackson. On a Particular Variety of Epilepsy ('Intellectual Aura'). In: Brain 11 (1889): 179–207, hier: 202.
Ich weiß, daß Sie hier sind Doktor Sacks. Ich weiß auch, daß ich eine alte Frau in einem Altersheim bin, die einen Schlaganfall gehabt hat, aber ich fühle mich wieder wie als Kind in Irland. Ich fühle die Arme meiner Mutter, ich sehe sie vor mir, ich höre sie singen.
Eine Patientin von Oliver Sacks