Peter Matussek

Medienästhetik des Klangs

2. Psychologie des Hörens

2.2.1 Ultrakurzzeitgedächtnis

Quelle: Berz (1995): 362.

2.2.1 Das auditive Ultrakurzzeitgedächtnis

Das auditive Ultrakurzzeitgedächtnis sorgt für das Festhalten von Höreindrücken durch automatische innere Wiederholung. Wenn keine bewusste Anstrengung hinzukommt, die das Gehörte in das auditive Arbeitsgedächtnis (s. 2.2.2) überführt, bleibt der Inhalt des auditiven Kurzzeitgedächtnisses durchschnittlich drei Sekunden präsent, bis er verblasst. Dieses "Drei-Sekunden-Fenster" (vgl. Pöppel 1989) ist die temporale Entsprechung zum "Chunking", d.h. der Aufteilung von Informationen in Gruppen von ca. 7 Elementen, die das sensorische Register aufnehmen kann, bevor es geleert werden muss, um neue Informationen aufzunehmen (vgl. Schriftvorlesung 2.4.1)

Im Fall von gesprochenen oder gelesenen Informationen wird der automatische Wiederholvorgang des Kurzzeitgedächtnisses von Kognitionspsychologen als "Aaural-oral-loop" bzw. als "phonological loop" bezeichnet. Nach einer neueren Studie (Berz 1995) gehen musikalische Informationen einen eigenen Weg: durch den "music memory loop". Das lässt sich auch schon mit einem älteren Experiment von Diana Deutsch (2.2.1.2) nachweisen.

 

 

2.2.1 Das auditive Ultrakurzzeitgedächtnis2.2.1 Das auditive Ultrakurzzeitgedächtnis
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