4.4 Musikalische Notationssysteme und ihre Grenzen
4.4.1 Interpretationsbedürftigkeit traditioneller Notationen
4.4.2 Herausforderungen der musikalischen Moderne
4.4.3 Übergänge zu elektronischen Anzeigeformen
4.4.1 Interpretationsbedürftigkeit traditioneller Notationen
4.4.2 Herausforderungen der musikalischen Moderne
4.4.3 Übergänge zu elektronischen Anzeigeformen
Studien zu den Merkmalen funktioneller oder persuasiver Musik betonen zwar die eminente Bedeutung des Sounds als Wirkungsaspekt, belegen ihre Befunde aber meist noch in Termini klassischer Notationssysteme (so Fehling 1976; Hörr 2009), die zur Darstellung von Soundcharakteristika völlig ungeeignet sind.
Schon die Komponisten der Avantgardebewegungen hatten sich alternative Notationsformen ausgedacht, um Klangqualitäten wie etwa Stimmlichkeit, Timbre, Plastizität, Farbe, Räumlichkeit anzuzeigen (vgl. Cage/Knowles 1969).
Erst die elektronische Musik jedoch hat Codes (MIDI u.a.) hervorgebracht, die ihre klanglichen Merkmale (Frequenz, Phasenlage, Obertongehalt, Amplitude) virtuell vollständig anzeigen können (Papenburg 2008). Das liegt schlicht an der Tatsache, dass es sich um Computercodes handelt, die bei der Soundproduktion entstehen und als solche ohne Informationsverlust ausgelesen werden können. Ohne ihre, je nach Untersuchungsinteresse zu variierende, visuelle Aufbereitung freilich bleiben sie reine Steuerbefehle und als solche nichtssagend.