Alvin Lucier: I am sitting in a room (1969)
Quelle: with a minimum of means; content 1997.
GAS (Wolfgang Voigt): Königsforst (1999)
Gas (Wolfgang Voigt): Königsforst; Mille Plateaux 1999, Vinylversion, Track A1.
Quelle: www.youtube.com/watch?v=hiU-oacg624&list=RDhiU-oacg624#t=119
Alvin Luciers I am sitting in a room (1969/1980) besteht aus einer selbstreferentiellen Schleife gesprochener Sprache: Der Kompnist nahm seine Stimme mit dem Tonbandgerät auf, spielte sie ab, nahm die Wiedergabe gleichzeitig auf, spielte diese wieder ab usw., – insgesamt 32 mal in der zweiten Produktion von 1980, die seither als die "offizielle" gilt. Das intendierte Resultat ist eine zunehmende Eliminierung der Stimmfrequenz zugunsten der Frequenz des Raums. "The space acts as a filter; the speech is transformed into pure sound", so daß die erzeugte Leerstelle das von ihr Ausgesparte selbst zum Ausdruck bringt: "what you chose to leave out would still be present in the work" (Lucier 1981).
Wolfgang Voigt erzeugt in seiner Produktion Königsforst aus vielfach "geloopten" Wagner- und Debussy-Samples ein technologisches Waldesrauschen, das sich wie eine wehmütige Klage über den Verlust einer Trancefähigkeit ausnimmt, die im Prozeß der abendländischen Musikgeschichte immer wieder vermittelt auflebt, aber letztlich unerfüllte Sehnsucht bleibt und nur in der befremdlichen Vagheit von Déjà Entendu-Erlebnissen erinnert werden kann.
