Peter Matussek

Medienästhetik des Klangs

9. Automatisierung der Klangproduktion

9.3.3 Notator Logic (Emagic 1993)

Logic bietet Funktionen zum Aufnehmen, Bearbeiten, Mischen und zur Notation von Musik. Neben den Recordingfunktionen für MIDI und Audio findet man auch Audio Effektplugins sowie eine integrierte Sample-Bibliothek, die sogenannten Apple Loops (seit Version 7) und mehr.

In Logic können MIDI-, Audio- und Parameter-Daten in Form von Sequenzen/Regionen aufgenommen und grafisch auf Spuren arrangiert werden. Die Spuren werden mit Hilfe virtueller Mischpulte, die individuell konfigurierbar sind, weiter bearbeitet. Ebenso können MIDI-Audio-Spuren exportiert werden. Im sogenannten Environment können alle Audio- und MIDI-Geräte konfiguriert und an die Bedürfnisse des Benutzers angepasst werden. Mithilfe frei konfigurierbarer Tastaturbefehle können fast alle Funktionen des Programms ohne Zuhilfenahme einer Computermaus ausgeführt werden, was den Arbeitsfluss beschleunigt.

Für die Audio-Bearbeitung stehen eine ganze Reihe virtueller Effektgeräte (Plug-Ins) zur Verfügung. Neben Modulationseffekten wie z.B. Chorus, Phaser, Flanger und Ensemble, Dynamikprozessoren wie z. B. Kompressor, Limiter, Gate und Expander und verschiedenen Delays bietet Logic auch einen Faltungshall (Space Designer) und einen Vocoder (EVOC20). Ebenso bietet Logic diverse virtuelle Synthesizer (ES1, ES2, EFM1, Sculpture), Sampler (EXS24), Emulationen elektromechanischer Instrumente wie Fender Rhodes, Hammond B3 oder Hohner Clavinet D6 (EVP88, EVB3, EVD6), sowie einen virtuellen Drumcomputer mit integriertem Step-Sequencer (Ultrabeat). In Version 7 bzw. 7.2 von Logic Pro sind u. a. eine Gitarren-Verstärker-Simulation (Guitar Amp Pro) sowie eine Bass-Verstärker-Simulation (Bass Amp) neu hinzugekommen. Außerdem können seit Version 7 auch Loops und Software-Instrumente integriert werden, die für Apples Einsteiger-Musikprogramm GarageBand erstellt wurden. Apple hat inzwischen fünf umfangreiche Jam Packs mit Loops und Samples herausgebracht, die sich somit auch in Logic einsetzen lassen.
Die im September veröffentlichte Version Logic 8 wurde um ein komplexes Multi-Tap-Delay (Delay Designer) sowie neue Kompressorentypen erweitert. Auch wurde das Programm an die Anforderungen des immer weiter verbreiteten 5.1-Surround-Formats angepasst und mit den entsprechenden Funktionen zur Verräumlichung von Klängen ausgestattet.

9.3.3 Notator Logic (Emagic 1988)9.3.3 Notator Logic (Emagic 1988)
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