Peter Matussek

Medienästhetik des Klangs

9. Automatisierung der Klangproduktion

9.3.4 MC-303 (Roland 1996)

Handhabung:

Bran Lanen - Roland MC-303 detroit techno live performance. Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=1M3LvcOrYPE

Genese des Detroit Techno (Dokumentation):

Dokumentation: Detroit Techno - The Creation of Techno Music (HighTechSoul) - (2006). Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=XppjbG8V5vA.

Die Entwicklung von Synthesizern und Drum Machines war Mitte der 1990er Jahre so weit, dass alle Komponenten in einem kompakten und preiswerten Gerät vereinigt werden konnten. Diesem Konzept folgte die MC-303, die 1996 auf den Markt kam. Die Nachfrage stieg innerhalb kurzer Zeit so stark an, dass Roland in Lieferschwierigkeiten geriet.

Die MC-303 etablierte sich binnen kürzester Zeit besonders in der Techno-Szene, vor allem wegen der Drum-Sounds. Wegen der exzessiven Ausnutzung der Klänge des Geräts kam es auch schnell aus der Mode. In den letzten Jahren besinnt man sich aber zunehmend wieder auf seine Qualitäten.

Zwei Jahre später, 1998, kam der Nachfolger der MC-303, die MC-505 auf den Markt.

Beschreibung[Bearbeiten]
Synthesizer[Bearbeiten]
Die Soundsynthese der MC-303 basiert vorwiegend auf gesampleten Klängen aus anderen Roland-Produkten wie der Roland TR-808, Roland TR-909, Roland TB-303 und der Juno-Serie. Darüber hinaus enthält es auch eine General-MIDI-Soundbank. Die Filter- und Effektsektion ermöglichten im kleinen Rahmen eine Veränderung der Klänge und Geräusche.

Sequenzer[Bearbeiten]
Wie auch seine Vorbildmodelle arbeitet die MC-303 mit einem patternorientierten Achtspur-Step-Sequencer, der entweder manuell programmiert oder durch die MIDI-Schnittstelle angesteuert werden kann. Das in Form einer Keyboardoktave angeordnete Tastenfeld kann sowohl den Synthesizer als auch den Sequenzer ansteuern.

Technische Daten[Bearbeiten]
448 gespeicherte Klänge, darunter 40 Bässe, 35 Lead Sounds, 33 Synth Pads, etc
12 Drumkits mit verschiedenen Drumsamples
Achtspur-Sequenzer mit mehreren Quantisierungsoptionen wie Grid, Shuffle und Groove
Resonanzfilter, LFO, Hüllkurvensteuerung und eingebaute DSP-Effekte wie Delay, Reverb, Flanger und Chorus
Echtzeit-Phrase-Sequencer (RPS), für schnellen Zugriff auf Patterns
Separate Funktion zur Bassanhebung

9.3.4 MC-303 (Roland 1996)9.3.4 MC-303 (Roland 1996)
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