2.3 Psychomotorische Konstruktionen

2.3.2 Biologische Bewegung

Die psychomotorische Konstruktion von Bewegungswahrnehmungen funktioniert nicht nur bei gradlinigen Aktionsverläufen sehr gut, sondern auch und vor allem bei Bewegungen von Lebewesen, deren Eigenarten sich durch eine hohe Komplexität auszeichnen.

Das Filmbeispiel zeigt einen Auszug aus einem Experiment des Biomotion Lab an der Queen's University in Kingston (Ontario). Die Forscher dort untersuchen unsere Fähigkeiten, biologische Bewegungen zu erkennen und zu deuten. In dem hier gezeigten Experiment geht es um die Frage, wie zuverlässig wir Geschlechtsunterschiede an Eigentümlichkeiten der Körperbewegung erkennen können. Wenn Sie auf den nebenstehenden Link gehen, können Sie das komplette Experiment durchspielen und erhalten am Ende Ihre Trefferquote mitgeteilt. Diese liegt im Allgemeinen sehr hoch, obwohl die Bewegungen nur durch Motion Capturing-Marker repräsentiert wird.

Offenbar ist dieses hohe Sensorium für biologische Bewegungen nicht einfach angelernt, sondern genetisch veranlagt. So können z. B. auch Katzen, die solche Punktdarstellungen von Katzen dargeboten bekommen, ihre Artgenossen darin erkennen.