12.1.4

Elektronische Textverarbeitung: Verräumlichung der Schrift

Jeffrey Shaw: Legible City. ZKM Karlsruhe 1988–91. Quelle: http://www.jeffrey-shaw.net.html_main/frameset-works.php3

Camille Utterback / Romy Archituv: Text Rain. San Francisco 1999. Quelle: http://www.camilleutterback.com/textrain.html

Mit der Digitalisierung der Schrift sind ihre haptischen (den Tastsinn betreffenden) Qualitäten ganz verschwunden. Ein Buch können wir noch in die Hand nehmen, über die Seiten streichen, sie umblättern etc. Die Lektüre am Computer ist buchstäblich zum Fern-Sehen geworden: zu einem Anblicken aus Distanz, das in der Regel ohne Berührung der Textoberfläche geschieht.

Die typische Gegenreaktion ist hier eine Verräumlichungstendenz, die die neue Schrifttechnologie nutzt, um die von ihr auf die Bildschirmdarstellung reduzierte Materialität durch 3-D-Simulation zu kompensieren.