9.2.2

Biographische Daten zu Gutenberg

 

Bildquelle: www.repubblica.it

Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg, wurde um 1400 in Mainz oder Eltville in eine Patrizierfamilie geboren und starb 1468 in Mainz.

Zu den wenigen Dokumenten, aus denen wir Bruchstücke seiner Biographie entnehmen können, gehören immer wieder Gerichtsakten über Geldstreitigkeiten:

  • 1420 Mainz: Erbstreit mit seinen Geschwistern nach dem Tod des Vaters;
  • 1429 offenbar nicht mehr in Mainz, da ihn seine Mutter bei der Auseinandersetzungen zwischen Zünften und Patriziern über die Höhe seiner Leibrente vertrat;
  • 1434 Aufenthalt in Straßburg: Gutenberg lässt den durchreisenden Stadtschreiber Nikolaus Wörstadt festnehmen, um die Schulden, die die Stadt Mainz bei ihm hat, einzutreiben;
  • bis mind. 1444 Aufenthalt in Straßburg: "Dritzehn-Prozess": die Brüder eines verstorbenen Lehrlings und Teilhabers an einem Goldschmiedeprojekt, bei dem es u.a. um die Produktion von Wallfahrtsspiegeln (mit denen man das Licht des Wallfahrtsortes einfing, um es nach Hause zu tragen) aus einer Blei-Zinn-Legierung(!) ging, verklagen Gutenberg auf die Einnahmen. Da in den Akten auch der Bau einer Presse vermerkt ist, lässt sich vermuten, dass die Anfänge von Gutenbergs Erfindung in Straßburg liegen.
  • 1448 ff. Aufenthalt in Mainz: mehrere Kreditverträge, v.a. mit dem Kaufmann Johannes Fust, platzen. Gutenberg lieh sich das Geld, um eine Druckwerkstatt aufzubauen, wo er ab 1450 Einblattdrucke (Ablassbriefe, Kalender) und Bücher (Wörterbücher, Kurzgrammatiken und insbes. die lateinische Bibel) herstellte. Da aber das Geschäft schlecht lief und Gutenberg das geliehene Geld nicht vereinbarungsgemäß einsetzte, wurde er zur Rückzahlung des Kredits an Fust nebst Zinsen verurteilt. Fust führte das Geschäft erfolgreich weiter. Ob Gutenberg ein weiteres Druckgeschäft aufmachte, kann nur vermutet werden.