7.3.2.4

Sokrates' zweite Rede (243e9–257b6) – Aufbauschema

 

These: Der Verliebte ist besser für den Geliebten, denn nur er kann den Trieb wecken, die Seele aufsteigen zu lassen

   1. Inklusion: Deklariert sich als Palinodie an Eros.

      2. Inklusion: Inspiriert sich durch konkreten Adressaten (Phaidros als Geliebter).

         3. Inklusion: Fingiert Sprecher (Stesichoros),

              4. Inklusion: der sich abgrenzt von einem anderen Sprecher (Phaidros als Rhetoriker).

                         Wesensbestimmung (wie zuvor) als Ausgangspunkt: Liebe ist ein Begehren

                                                  2 Arten des Begehrens:

rational

irrational

 
Repräsentant

Nichtverliebter

Verliebter

Charakteristikum

bei Sinnen

wahnsinnig

NEU Bewertung

u.U. nicht gut

u.U. gut

Beleg: Prophetinnen
Folge schönen Anblicks

Geistbefriedigung

 Wahnsinn in zwei Formen...

Sichtweise:

profan (heutige Menschen)

ehrwürdig (gottesfürchtige)

Zukunft

"Wahrsagerei (Mantikä)"

"apollinische Enthusiastik"
Krankheit "Unglück" "dionysische Besessenheit"
Poesie "gutes Handwerk" "musische Inspiration"
Liebe "sinnlos"
Eros als Göttlicher Wahnsinn
bei den Göttern bei den Menschen
Seele
unsterblich, weil aus sich selbst heraus bewegt
Vergleichsbild
Pferde beide gut eines gut, eines schwierig
Seelenfahrt Gefieder trägt, schwebt ganz oben, Ideenschau verliert Gefieder u. stürzt, bis sie irdischen Halt findet
Gesetz der Adrasteia
Gutes Pferd stärker Schlechtes Pferd st.
Erinnerung gut (a-letheias) schwach (lethes)
Anblick des Schönen erinnert an wahre Schönheit keine Evokation
Reaktion auf Geliebten Schauder u. Anbetung schamlose Befriedigung
Effekt auf Zusammenleben philosophische Glückseligkeit unphilosophisch, aber um Ansehen bemüht
256b Form des Todes beschwingt, befreit von Last immerhin mit Trieb, beschwingt zu werden 256d
=> Verliebtheit in jedem Fall gut für beide