Die Dialektik von Innen- und Außenbezug durchzieht den gesamten Dialog. Schon zu Beginn werden Sokrates und Phaidros dadurch charakterisiert, dass der eine bestrebt ist, "nach innen", in die Stadt, zu gehen, der andere "nach außen", vor das Tor. Der Außenbezug des Phaidros wird zeigt sich auch darin, dass er die Schrift des Lysias auswendig lernen will. Sokrates ironisiert zudem seine bloß äußerliche Schönheit, die kein Äquivalent in seiner geistigen Bildung hat. Und so wird schließlich auch die Schrift als äußerlich gekennzeichnet, weil die Menschen ihr Wissen durch das Aufschreiben einem äußeren Speicher anvertrauen, statt sich innerlich zu er-innern.