Heidegger legt hier offenbar den platonischen Erkenntnisbegriff zugrunde, demzufolge alle Erkenntnis ein Wiedererinnern (Anamnesis) an Wahrheiten ist, die die Seele vor der Geburt geschaut hat. Für die platonische Anamnesis ist entscheidend, dass man sich von den äußeren Dingen und (Schrift-)Zeichen, also dem Sammeln im profanen Sinn, losmacht und sich einer kontemplativen Schau, also dem Sammeln im emphatischen Sinn, öffnet. Vgl. ausführlich hierzu Lektion 7.2.