Seminar im SS 2007

 


Peter Matussek

Mediale und mentale Raumkonstruktionen


 

 

 
   
 

Was auch immer wir erleben und wahrnehmen: wir erfahren es als Räumlichkeit. Ob wir nun "bedrückt" sind oder "offen"; ob wir "Angst" haben (das Wort kommt von "Enge") oder die Liebe unser Herz "weit" macht; ob wir sehnsüchtig in die "Ferne" schweifen oder ob wir entdecken: "das Gute liegt so nah" - immer teilen sich diese Zustände als räumliche Wahrnehmung mit. Der physikalische Raum, der uns umgibt, wird also durch unser jeweiliges Lebensgefühl mit konstituiert, ja bisweilen konstruiert (“Raum ist in der kleinsten Hütte“).
Umgekehrt kann aber auch eine bestimmte Art der Raumkonstruktion unser Lebensgefühl beeinflussen. Eine hochgewölbte Kuppel kann unsere Stimmung "heben", in einer trostlosen Bude fällt uns buchstäbich "die Decke auf den Kopf".
Mit dem Vordringen audiovisueller Medien sind die Konstruktionsmöglichkeiten von Räumen und damit von lebensweltlichen Zuständen vielfältig variierbar geworden. Google Earth zoomt uns in jedem gewünschten Anflugwinkel zu jedem Punkt der Erde, "sphärische" oder "dumpfe" Sounds erzeugen entsprechende Hörräume, und tricktechnische Kamera-"Fahrten" lassen uns Raumperspektiven erfahren, die es im wirklichen Leben gar nicht gibt.
Der Seminarworkshop wird sich einerseits theoretisch-phänomenologisch und andererseits praktisch-experimentell mit den Wechselwirkungen von medialen und mentalen Raumkonstruktionen befassen.

Bedingung für die Teilnahme ist regelmäßige aktive Teilnahme und Fertigstellung eines digitalen (Gruppen-)Projekts (HTML, Flash o.a.).

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