Seminar im WS 2006

 


Peter Matussek und Simone Dietz

Kampf der Kulturen


 

 

 
   
 

Samuel Huntingtons Buch "The Clash of Civilisations" (dt.: Kampf der Kulturen) ist seit zehn Jahren prominenter Bezugspunkt der Diskussion über globale Gerechtigkeit, kulturelle Differenz und Integration moderner Gesellschaften. Wurden die Kämpfe des 20. Jhs. noch von Ideologien geprägt, verlaufen die Frontlinien globaler Auseinandersetzungen im 21. Jh. - so die These Huntingtons - zwischen den verschiedenen Kulturen.
Auch wenn Huntingtons Buch fast überall auf Widerspruch stieß, hat seine These doch zentrale Fragen aufgeworfen: Welche Bedeutung hat kulturelle Differenz für das Ideal eines friedlichen und gerechten Weltbürgertums? Führt die politisch-ökonomische Globalisierung zu einer globalen Einheitskultur, die kulturelle Vielfalt nur noch in marginalen Lebensbereichen zulässt? Oder ist Kultur selbst bereits durch Formen der Anerkennung des anderen, d.h. als in sich different definiert, so dass sie sich gar nicht als Abgrenzungsbegriff im Sinne Huntingtons eignet? Gibt es vielleicht sogar Formen des Kulturkampfs, die der interkulturellen Verständigung dienen (Fußball-WM)?

Literatur zur Vorbereitung:
Samuel P. Huntington: Kampf der Kulturen. München Wien 1996.
Samuel P. Huntington/ L. E. Harrison (Hg.): Streit um Werte. München 2004.
Monika Mokre (Hg.): Imaginierte Kulturen - reale Kämpfe. Baden-Baden 2000.
Dieter Becker (Hg.): Globaler Kampf der Kulturen? Stuttgart 1999.